Bern (awp/sda) - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat gegen die beiden Transportunternehmen BLS und Bus Ostschweiz eine Strafuntersuchung wegen mutmasslichen Subventionsbetrugs eingeleitet. Denn nun stehe fest, dass das BAV die Strafverfahren selber führen müsse.
Anfang 2020 war bekannt geworden, dass die BLS Verkäufe von Halbtax-Abos im Libero-Verbund über mehrere Jahre nicht budgetiert und so zu hohe Abgeltungen erhalten hatte. Das Bahnunternehmen musste dem BAV 43,6 Millionen Franken an Subventionen zurückzahlen.
Als Konsequenz trat der damalige BLS-Chef Bernard Guillelmon zurück. Laut einem Untersuchungsbericht des Wirtschaftsprüfers PWS wusste die Geschäftsleitung seit spätestens März 2017 von den zu viel bezogenen Bundesgeldern.
Die Bus Ostschweiz AG soll vollständig abgeschriebene Busse an ein Tochterunternehmen verkauft haben. Dieses vermietete laut Mitteilung die Fahrzeuge von 2012 bis 2019 zu überhöhten Kosten zurück an die subventionierte Muttergesellschaft.
Gemäss früheren Angaben des BAV steht der Verdacht im Raum, dass dieses Vorgehen gewählt worden war, um das seit 2011 geltende explizite Verbot von Überabschreibungen zu umgehen. Die Schadenssumme im Regionalen Personenverkehr und Ortsverkehr beträgt laut BAV rund 5,5 Millionen Franken.